Sir Lenox
Sir Lenox habe ich vierjährig auf der Verdener Auktion gekauft. Durch einen Zufall hatte ich dort die Möglichkeit mehrere Pferde auszuprobieren. Eigentlich zählte er auf der Auktion nicht zu den favorisierten Pferden, lag aber im Gegensatz zu seiner Konkurrenz in meinem Budget. Letztendlich konnte ich Sir Lenox, einen ¾-Blüter von Shogun xx, kurze Zeit später mein Eigen nennen. Er ließ sich gut ausbilden und ging als Sechs–jähriger erfolgreich M-Dressuren. Ein Jahr später stieg er in die S-Klasse auf.
Irgendwann, aus heiterem Himmel, fing er an schwierig zu werden. Leider hatten wir für sein Verhalten keinerlei Erklärung. Wir hatten uns für das Finale des Nürnberger Burgpokals ins Frankfurt qualifiziert, als er in der Arbeitsphase kurzer Hand die Bremse einlegte und nur noch rückwärts ging. Man rief mich auf in die Prüfung zu reiten. Sir Lenox entschied sich doch still zu stehen, so dass wir ihn fertig machen konnten. Ich zog mich an und wir ritten in die Halle. Er absolvierte eine hervorragende Prüfung und gewann überlegen das erste Finale des Nürnberger Burgpokals!
In den darauffolgenden Jahren war er stets mein drittes Pferd in der Großen Tour. War er gut drauf, war er ganz oder weit vorne platziert. Da er leider nie ein sicheres Prüfungspferd war, wurde er nicht so bekannt wie meine anderen Pferde.
Im Jahr 1998 verstarb er plötzlich. Die Obduktion blieb leider ohne Befund, so dass wir nie den Grund seines Ablebens erfahren haben. Sir Lenox war ein tolles Pferd und ein „Arbeits-Kollege“, der mich immer wieder forderte und positiv überraschte.